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Paranuit (Rezension)

Titel: Paranuit
Autor: Romy Wächter
259 Seiten
Genre: Erzählung, Entwicklungsroman
ET: 23.10.2023
Rezensionsexemplar

Bewertung: 4 von 5.

Zunächst möchte ich mich für die Zurverfügungstellung eines Rezensionsexemplars bei Romy Wächter und storrie.de bedanken. Coverdesign und Buchsatz sind von der lieben Sina.

Und nun zu Paranuit, und eines vorweg: ein Buch wie Paranuit habe ich noch nie gelesen! Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Polizist aus der Mordkommission, Kolja Lorenz, der in einem Fall um drei tote Frauen und drei, die nur knapp überlebt haben, ermittelt. Auf der Suche nach dem Täter begibt er sich in den berüchtigten Erotikclub „Velvet“, in dessen Welt er bald tiefer hineingezogen wird, als er je erwartet hätte.

Dieses Buch hat mich wirklich in seinen Bann gezogen! Zu Beginn wusste ich nicht recht, was passiert, was mich erwartet, und war unsicher, ob es „das richtige“ Buch für mich wäre. Doch dann wurde ich nach kurzer Zeit in die Handlung gezogen und bin immer tiefer in diese einzigartige, ausgeklügelte und extrem spannende Geschichte mit seinen facettenreichen Protagonist:innen hineingezogen worden.

Schon das Cover von hat mich angesprochen, weil es so schön mysteriös und ungewöhnlich ist, da will man gleich wissen, was es mit der Geschichte auf sich hat.

Die Handlung ist ziemlich genial gestrickt, denn oft habe ich gerätselt, worum es hier überhaupt geht. Doch genauso fühlen sich die Protagonist:innen, als sie versuchen, dem Fall auf den Grund zu gehen.

Du wirst wahrscheinlich noch an Esthers Seite sein, wenn ich schon lange nicht mehr bin. Wie könnte ich etwas gegen Dich haben, wenn ich sie liebe?

Romy Wächter (2023): Paranuit

Mir haben die beiden Protagonist:innen, der Mordermittler Kolja Lorenz und die Privatermittlerin Esther Sander, sehr gut gefallen. Sie sind facettenreiche Charaktere, und besonders mit dem Kolja konnte ich mich oftmals identifizieren. Er wird in eine Welt geworfen, die scheinbar so gar nicht die seine ist und kämpft oft damit, was um ihn herum passiert. Doch er bleibt dran, gibt nicht auf und wird in den Strudel der Handlung hineingezogen, ohne je seine Bodenhaftung zu verlieren.

Dazu gibt es die faszinierende Esther Sander, Privatermittlerin und noch so viel mehr. Sie ist ein wahrlich einzigartiger Charakter, den ich in dieser Weise noch nie kennenlernen durfte. Sie wirkt genauso verrückt wie liebenswert, gerissen und gleichzeitig naiv und ich konnte sie kaum je einschätzen. Das hat mir wirklich gut gefallen! Auch das Zusammenspiel der beiden und die Art, wie der Roman sie zusammenbringt, war sehr bestechend.

Dieser Entwicklungsroman hat eine sehr fesselnde – wenn auch sehr krasse – Handlung, dreidimensionale Protagonist:innen, und auch, wenn ich oftmls erstaunt (und irritiert) über den Verlauf der Geschichte war, so hat genau das den Reiz der Handlung ausgemacht! Die Momente, in denen ich mir „Was?!“ dachte, oder die Szenen, mit denen ich absolut nicht rechnete, haben so viel Spannung gebracht, dass ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung – auch für alle, die auf den ersten Blick mit dem Setting Mordermittlung und Erotikclub vielleicht nicht so viel anzufangen wissen.

Mehr über Romy Wächter und ihre Bücher erfahrt ihr hier und hier.

Klappentext: Drei tote Frauen, drei, die nur knapp überlebt haben und keine Spur. Der Fall scheint aussichtslos, aber Mordermittler Kolja Lorenz gibt nicht auf. Seine Suche nach Hinweisen führt ihn in den berüchtigten Sexclub Velvet, wo er die Bekanntschaft einer rätselhaften Dunkelhaarigen macht. Lorenz gibt deren Werben nach, nicht ahnend, dass diese Entscheidung schon bald sein gesamtes Lebenskonzept ins Wanken bringen wird. Denn Esther Sander, so der Name seiner Schicksalsbegegnung, hütet mehr als nur ein Geheimnis… Vor dem Hintergrund eines Kriminalfalls entspinnt sich ein queerer Entwicklungsroman von hoher erzählerischer Dichte, in dem sich erotische, spannende und psychologische Elemente ineinanderfügen. Minutiös und dialogverliebt wird die Entstehung zwischenmenschlicher Beziehungsgeflechte abgebildet. Paranuit ist der erste Band einer Trilogie. Es folgen Hyperventil und Passen.

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