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Die Farben Der Zeit (Rezension)

Titel: Die Farben Der Zeit
Autor: Alina Joelle
206 Seiten
Genre: Fantasy
erschienen im Selfpublishing
ET: 31.5.2023

Bewertung: 2 von 5.

Eigentlich habe ich mich schon lange darauf gefreut Die Farben der Zeit zu lesen, doch dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen – warum erfahrt ihr in dieser Rezension.

Zunächst zum Inhalt: Die Hexe Charlotte, die von ihren Freund:innen nur Charlie genannt wird, fristet ein Leben in Einsamkeit. Durch einen unglücklich verlaufenen Zauber bleibt sie auf ewig jung und muss zusehen, wie die Menschen um sie herum älter werden. Sie selbst verändert sich jedoch nicht und ist im Körper einer jungen Frau gefangen. Das belastet sie sehr und deshalb schottet sie sich ab und arbeitet tagtäglich in ihrem kleinen Hutgeschäft in Edinburgh, Schottland.

Die Geschichte um die Hexe Charlie, der niemand ansieht, dass sie in Wahrheit schon eine alte Frau ist, hat mich sehr neugierig gemacht. Als sie die junge Studentin Mary kennenlernt, rechnet sie überhaupt nicht damit, sich zu verlieben und hat eigentlich ganz andere Pläne für ihr Leben. Lesbische Liebesgeschichten sind mir bisher nicht sonderlich oft untergekommen, während ihre MLM-Pendants ja derzeit wirklich überall zu finden sind.

Gut gefallen haben mir die wechselnden Perspektiven, die man als Leser:in kennenlernt, denn dadurch habe ich sowohl über Charlie als auch Mary mehr erfahren. Ich habe mich wirklich auf eine schöne Geschichte gefreut, in die ich einfach eintauchen kann.

Leider war von eintauchen aber nicht die Rede, denn ich bin kaum in einen guten Lesefluss gekommen – warum, darauf gehe ich gleich ein – und zum Finale hin hat sich das Buch auch etwas gezogen, auch wenn das Finale an sich mal was anderes war. Das Setting (Hexe in Edinburgh) war schön, die Charaktere haben mir gut gefallen. Die Story ist ein wenig wehmütig und die Autorin spricht auch sensible Themen an. Das alles war eine grundsätzlich gute, jedoch ein wenig langatmig umgesetzte Idee. Da ich das Ende natürlich nicht spoilern will, verrate ich hierzu nichts, außer, dass es mich leider auch nicht mehr überzeugen konnte. Manchmal zieht sich alles leider ein wenig, aber das allein wäre nicht so schlimm gewesen.

Doch jetzt zum großen Aber: Was mich leider massiv gestört hat, waren die vielen Zeichen-, Tipp-, Grammatik- und Rechtschreibfehler, die in diesem 200-Seiten-Buch auf fast jeder zweiten Seite (!) vorgekommen sind. Das ging von der Kleinschreibung von Nomen und Satzanfängen, über zusätzliche Buchstaben oder fälschlicherweise zusammen- oder auch auseinandergeschriebene Wörter, bis hin zu das-dass-Fehlern, falschen Fällen oder dem Wort „was“ statt „welches“. Manchmal war auch einfach ein Wort zu viel („dank trotz“) oder es fehlten Leerzeichen.

Passiert so etwas ein-, zweimal auf 200 Seiten, ist das kein Problem, doch hier hat es sich so gehäuft, dass ich zum Bleistift gegriffen und die Fehler ausgebessert bzw. angezeichnet habe, weil ich es einfach nicht fassen konnte. All diese (Schlampigkeits?)-Fehler habe ich als extrem störend empfunden – da kann die Geschichte noch so toll sein. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Buch niemand jemals Korrektur gelesen (oder ein Rechtschreibprogramm zur Überprüfung verwendet) hat. Irgendwie haben mir die vielen Fehler auch das Gefühl gegeben, dass wenig Herzblut in das Buch investiert wurde, was ich aus dem Instagramkanal der Autorin, der mich auf ihre Bücher neugierig gemacht hat, eigentlich nicht geschlossen habe.

Durch diese Dinge habe ich das Buch leider sehr oft wieder weggelegt und wollte es auch mehrmals abbrechen, habe den Schluss mit viel „Augen zu und durch“ dann aber doch gelesen – wirklich ein getrübtes Lesevergnügen bei einer Geschichte, die eigentlich einen schönen Anfang und eine tolle Story hatte. Aus diesen Gründen kann ich auch nicht mehr als zwei Sterne geben.

Klappentext: Die Hexe Charlotte lebt mit ihren zwei Katern in einem Cottage in Edinburgh und fristet ein Dasein in Einsamkeit. Während alle um sie herum altern, bleibt sie immer vierundzwanzig Jahre alt. Als sie der quirligen Studentin Mary begegnet, ist es Liebe auf den ersten Blick. Mary wird zu dem Lichtblick in Charlottes Leben, doch da taucht eine Person aus ihrer Vergangenheit auf – und ein Gegenmittel gegen den Fluch, der auf ihr lastet. Schließlich muss sie sich entscheiden: endlich altern oder die Frau, die sie liebt?

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