Der Mantel des Kaisers (Rezension)

Karl der Große aus dem Geschlecht der Karolinger war zunächst König des Fränkischen Reichs und wurde etwa 30 Jahre später vom Papst zum Kaiser gekrönt. Wie er damals ca. 15 Mio. Menschen regierte, wen er traf, welche Vertäge er aushandelte und Kriege er führte bis er schließlich starb, erfahren wir in diesem etwas anderen historischen Roman. Doch damit endet dieses Buch nicht, denn gemeinsam mit Karl dem Großen reisen wir weiter durch die Geschichte Deutschlands, lernen Herrscher und Wegbegleiter Karls kennen und erfahren, was sich in all den Jahrhunderten nach seinem Tod noch so zugetragen hat. Immer dabei: Karl und sein kostbarer, bestickter Mantel, der auch dieses Buchcover ziert.

Der Mantel des Kaisers ist in drei Teile unterteilt, die wiederum mehrere Kapitel haben: Das Frühe Mittelalter, das Hohe Mittelalter und das ausgehende Mittelalter mit der Neuzeit. Das macht alles sehr übersichtlich und zusätzlich gibt es am Ende des Buchs noch eine Übersicht der geschichtlichen Daten.

Mir hat gut gefallen, dass man im Buch gemeinsam mit Karl dem Großen als seine Begleiter:in (als Leser:in wird man hie und da sogar direkt angesprochen, denn man reist wirklich mit Karl dem Großen durch die Zeit, was mir sehr gut gefallen hat – das bringt so eine schöne interaktive Komponente mit ein) durch die Zeit reist und wichtige Stationen der Geschichte Deutschlands bereist. Hätte ich solch ein Buch in der Schule gehabt, hätte mir der Geschichtsunterricht viel mehr Spaß gemacht (und ich mochte Geschichte eigentlich immer gern).

So erfährt man, wie in einem Gespräch, mehr über Karls Regentschaft, wie er König des Frankenreichs und schließlich Kaiser wurde. In einem lockeren und sehr amüsanten Erzählstil wird eine unglaubliche Masse an Geschichte vermittelt, was ich sehr beeindruckend finde.

Die Darstellung von Karl dem Großen war sehr unterhaltsam und während des Lesens ist er mir richtig ans Herz gewachsen, auch wenn er seit mittlerweile über tausend Jahren tot ist. Auch seine vielen Wegbegleiter:innen kommen zu Wort und erzählen Teile der Geschichte. Besonders gut hat mir ja die Zeit gefallen, die Karl im Buch mit Mönchen verbringt und wie beispielsweise der Heldenepos am Beispiel der Nibelungen erklärt wird.

Neben Karls Leben und dem Leben seiner Nachfahren werden auch Themen wie die Hexenverfolgung, die Pest oder das wirken Martin Luthers behandelt. Besonders die Hexenverfolgungen haben mich schockiert, denn unter anderem wurde „getestet“, ob jemand eine Hexe war, indem man sie ertränkte – überlebte sie, war sie eine Hexe und wurde auf andere Weise umgebracht.

Die unglaubliche Masse an Daten und Fakten, die in diesem 340 Seiten langen Buch auf so lockere und humorvolle Art und Weise behandelt werden hat mir sehr gut gefallen, besonders jedoch die Zeit, die man gemeinsam mit Karl dem Großen bei Martin Luther auf der Wartburg verbringt, denn die habe ich selbst schon besucht und so konnte ich mir die Szenen dort richtig gut vorstellen.

Alles in allem ein interessanter und alles andere als trockener geschichtlicher Roman, zwischendurch mit richtig spannenden Stellen, wenn man gemeinsam mit Karl dem Großen eine Schlacht bestreiten muss oder plötzlich angegriffen wird! Aber besonders gut haben mir der Karl selbst und seine Wegbegleiter gefallen, die alle etwas zur Geschichte beigetragen haben.

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Klappentext: Wie cool kann Geschichte eigentlich sein? Ziemlich cool sogar. Vor allem, wenn man seine Reise duch die Jahrhunderte mit keinem Geringeren als Karl dem Großen antritt. Tauche zusammen mit Karl und seinen Rittern ein in die Zeit der Merowinger, Kreuzritter, Nibelungen und Hexen und riskiere dabei Kopf und Kragen, um die spannende Geschichte Deutschlands hautnah mitzuerleben.

Karl der Große ist laut, neugierig und um keine Ausrede verlegen – und seit über tausend Jahren tot, aber das nur am Rande. Für eure besondere Reise nimmr er dich an die Hand und schwingt sich in seinen meergrünen Mantel: Geschichte zum Staunen, Mitfiebern und auch zum Schmunzeln.

„Wer nicht weiß, was gestern war, kann nicht verstehen, was heute ist und morgen kommt.“
Karl der Große