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Die Bürde der Zukunft (Rezension)

Titel: Die Bürde der Zukunft
Autor: Clarissa Kühnberger
423 Seiten
Genre: Dystopie
ET: 1.9.2023
Rezensionsexemplar

erschienen im Selfpublishing (epubli)

Bewertung: 5 von 5.

In einer postapokalyptischen Welt, in der eine Seuche unglaublich viele Tote gefordert hat, kämpfen die wenigen noch bisher verschont gebliebenen Menschen ums Überleben. So auch Familie Immergrün, bestehend aus Livia, ihrer Schwester Marie, ihre Cousinen Daria und Johanna und ihrer Freundin Nika.

Es gibt kaum noch Menschen, die älter als 30 Jahre alt sind, die meisten sind Kinder oder Jugendliche. Durch das Streben nach dem Überleben haben sich Clans und Banden gebildet – und jeder ist sich selbst der Nächste. Die junge Livia, genannt Via, hat nur ein Ziel: Überleben und das Leben ihrer Schwester Marie retten, die sich mit dem Virus angesteckt hat. Und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, die Suche nach einem Heilmittel, getrieben von der Hoffnung auf Heilung…

Mir hat Die Bürde der Zukunft wirklich sehr gut gefallen! Die Geschichte hat alles, was eine gute Dystopie braucht und ist dabei nicht zimperlich. Die postapokalyptische Welt scheint umso greifbarer, wenn man das Aufkommen des COVID-19-Virus im Kopf hat und oftmals habe ich mir gedacht: das hätte in Wahrheit auch so laufen können.

Die Geschichte dreht sich um die Familie Immergrün und ihre Wegbegleiter, die ihnen auf ihrer Suche nach einem Heimittel begegnen. Dabei sind die Charaktere, allen voran die Anführerin ihrer Familie, Livia, wirklich vielschichtig und interessant beschrieben. Besonders an ihr zeigt die Autorin, dass sie wunderbar vielschichtige Charaktere erschaffen kann. Die Livia ist selbst noch sehr jung und hat in ihrem kurzen Leben schon viel mitgemacht. Sie wirkt kalt und berechnend, ist schlagfertig und schreckt nicht vor Gewalt zurück. Dabei nimmt sie die Beschützerrolle in ihrer Familie ein und würde alles für sie tun – allen voran für ihre erkrankte Schwester Marie.

Auch die Marie ist ein interessanter Charakter und nicht nur einmal habe ich überlegt, ob sie von sich selbst aus wohl so einen großen Aufwand machen würde, um ihr Leben zu retten. Manchmal hatte ich das Gefühl, sie stirbt nur nicht, um es ihrer Schwester nicht noch schwieriger zu machen. Denn eigentlich dreht sich ja alles um sie und die Frage, ob sie schlussendlich überleben wird.

Dazu kommen viele spannende Nebencharaktere, die die Geschichte gekonnt abrunden. Dabei will ich nicht zu viel verraten, aber da waren wirklich viele dabei, die mir ans Herz gewachsen sind.

Insgesamt ein sehr spannendes Endzeit-Szenario mit einem tollen Spannungsbogen, durchdachten Charakteren, einer sehr greifbaren Bedrohung und einem absolut unerwarteten Ende.

Klappentext: »Sie ist eine von vielen.« Unzählige Male hat Livia sich diese Phrase selbst sagen hören, doch nun war es anders. Nun betraf es ihre Schwester, die im Sterben lag. In der Ferne erhoffte sie sich die Rettung. Und Livia würde alles tun, um Marie zu heilen, koste es, was es wolle. Zehn Jahre nach dem Fund des Tarkoff-Bakteriums, welches Wissenschaftler aus dem Permafrost in die Zivilisation brachten, kämpfen die letzten Menschen ums Überleben. Doch nicht nur Hunger, Kälte und Krankheiten machen ihnen zu schaffen. Es sind vor allem die Feindseligkeiten und Bandenkriege, die noch immer etliche Opfer fordern. Milliarden von Erwachsenen sind ums Leben gekommen und haben ihren Kindern eine Welt voller Chaos und Schrecken hinterlassen. Eine Welt, in der die Toten die Glücklicheren sind.

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2 Gedanken zu „Die Bürde der Zukunft (Rezension)“

  1. Oh ich müsste 1000 Jahre alt werden, um all die schönen Bücher zu lesen, aber ohne Dystopi,e in einem ruhigen Landhaus am Kaminfeuer, ein Hund zu meinen Füßen und draußen ein Pool am Waldrand mit Blick in ein verwunschenes Flusstal. Also, Danke, Sophie für die schöne Rezension. Sie hat meine Phantasie in Gang gesetzt und mich ins träumen gebracht. Grüße vom Sinnfinder.

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