Allgemein, Hot Topic: Selfpublishing

Sind wir gesättigt an Büchern?

Vor kurzem hat mein Mann mich auf einen spannenden Artikel zum Thema „No one buys books“ aufmerksam gemacht, den ich natürlich gleich lesen musste – denn, dass niemand mehr Bücher kauft, kann ich Bücherwurm mir kaum vorstellen 😉

In dem Artikel schreibt die Autorin Elle Griffin, dass die großen Verlagshäuser heutzutage ihr Geld auf die Bücher großer Celebrities setzen, außerdem auf Bibeln und Kinderbücher – das sind die drei Standbeine der Verlagshäuser und jene Bücher, die bei den Kund:innen gut ankommen würden. Bei den Kinderbüchern seien es Klassiker wie die Raupe Nimmersatt, die große Umsätze machen.

Doch Neuerscheinungen – vor allem noch unbekannter Autor:innen – an die Leser:innen zu bringen, sei laut Griffin schwieriger. Hier müsse das Publikum bzw. die Leser:innenschaft erst gefunden und aufmerksam gemacht werden, um Verkäufe zu erzielen und mehr Bekanntheit zu erlangen. Denn: hat der/die Autor:in schon eine große Fanbase, kann beim Marketing gespart werden. Logisch – so sind regelmäßige Verkäufe ohne große Werbekosten sicher.

Außerdem stehen die Verlage miteinander und zusätzlich auf Amazon in Konkurrenz – denn der Algorithmus entscheidet, welches Buch den Konsument:innen angezeigt wird. Um da gut präsent zu sein, müsse man als Verlag oft zahlen…

Hinzukommt laut Griffin, dass es immer mehr Selfpublisher:innen und unabhängige Autor:innen gibt, die ihre Bücher selbst herausbringen und somit in Konkurrenz zu all den anderen Neuerscheinungen (auch aus Verlagen) stehen. Das vermehrte Erscheinen neuer Selfpublishing-Bücher resultiert jedoch auch daraus, dass Autor:innen bei Verlagen heutzutage oft keine Chance haben, da diese widerum eher Bücher verlegen, bei denen sie große Leserschaften erwarten – eben wie bei Büchern von Celebrities oder Klassikern.

Zum Schluss merkt die Autorin Elle Griffin an, dass Verlagshäuser vielen Autor:innen einfach keine Vorteile (mehr) bringen und diese sich deshalb für den (selbstbestimmteren) Weg des Selfpublishing entscheiden.

Ich persönlich lese ja beides: Verlagsbücher und Selfpublished Books. Meine Leidenschaft für Selfpublisher:innen ist aber groß, denn ich liebe diverse, unkonventionelle Geschichten – und freue mich über neue Bücher, denn die Raupe Nimmersatt werde ich wohl erst wieder für meine Kinder kaufen 😉

4 Gedanken zu „Sind wir gesättigt an Büchern?“

  1. Hey, das ist ja mal ein interessanter Beitrag. Ich glaub‘ ja nicht, dass der Buchmarkt gesättigt ist. Ich würde eher sagen, dass die Qualität der Bücher und Geschichten nachlässt. Es gibt gefühlt weniger Werke, über die man richtig kontrovers diskutieren kann.

    viele Grüße

    Thorsten

    Like

      1. Gefühlsmäßig sieht man nur noch pastellfarbene Bücher mit ähnlichen Schauplätzen. Ich denke, früher wurden Bücher veröffentlicht, weil man etwas zu sagen hatte. Heute steht der wirtschaftliche Zweck im Vordergrund.

        Like

      2. Spannend, ich nehme an ich weiß, welche pastellfarbenen Bücher du meinst und da gebe ich dir in gewissem Grade Recht, allerdings habe ich gerade im Feld der Selfpublisher:innen die Erfahrung gemacht, dass es wirklich viele diverse Themen gibt, die aber oft nicht in Verlagen erscheinen, weil sie möglicherweise Nischenthemen sind und die Befürchtung besteht, keine breite Masse bedienen zu können.

        Like

Hinterlasse eine Antwort zu Thorsten Antwort abbrechen