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Café Hannah (5) Wir müssen reden (Rezension)

Titel: Café Hannah (5) Wir müssen reden
Autorin: Ann E. Hacker
306 Seiten
Genre: Roman, Episodenroman
ET: 25.3.2024
Verlag: Eigenverlag Feather & Owl
Rezensionsexemplar

Bewertung: 3 von 5.

Der Titel dieses Buchs ist im wahrsten Sinne des Wortes Programm, denn obwohl Hannah und ihr Freund Andy eigentlich unbedingt miteinander reden sollten, tun sie das nicht wirklich. Doch erstmal zum Anfang.

Das Jahr 2020 beginnt für Hannah nicht unbedingt rosig. Sie trauert um ihren Ex-Mann Johann und mit Andy läuft es auch nicht unbedingt gut. Hannahs Sohn JJ hingegen ist mit seiner Freundin Safaa sehr glücklich, worüber sich Hannah natürlich freut.

Da ihr Café außerdem gut läuft beschließt sie, Autor:innen und Künstler:innen der Gegend zu fördern und beginnt, dafür Ideen zu sammeln.

Und dann hört man in den Nachrichten von einem neuartigen Virus und bald ist in der Blumengasse nichts mehr, wie es einmal war.

Es war interessant mal ein Buch über den Beginn der COVID-19 Pandemie zu lesen, denn wie auch wir im wahren Leben wissen die Bewohner:innen der Blumengasse zunächst nicht, wie sie auf das neuartige Virus reagieren sollen. Die vielen kleinen Geschäfte der Blumengasse bangen um ihre Existenz und Hannahs Privatleben erweist sich auch alles andere als stabil.

Doch dann beschließen die Geschäftsleute der Blumengasse an einem Strang zu ziehen und rufen einen Lieferdienst ins Leben – und jede:r packt mit an.

Trotz aller Versuche, wirklich nahe sind sich Hannah und Andy in diesem Band nicht. Beide sind beruflich schwer mit der Pandemie beschäftigt, die fehlende Nähe und das fehlende Vertrauen tun ihr Übriges für die Beziehung.

Im Gegensatz zur Beziehung seiner Mutter läuft es bei JJ deutlich besser. Bei ihm ist auch einiges los und ich bin gespannt, wie es mit ihm und seiner Freundin in den nächsten Bänden weiter geht.

Das Buch behandelt auch die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie, wie das Maskentragen, Geschäftsschließungen, Kündigungswellen aber auch den starken Zusammenhalt der Bevölkerung, bzw. in diesem Fall der Bewohner:innen der Blumengasse. Ich fand den Lieferservice eine tolle Idee mit einem schönen Sinn für Gemeinschaft. Schade fand ich, dass sowohl Hannah als auch Andy nicht im Stande sind, durchwegs ehrlich zueinander zu sein und miteinander zu sprechen.

Sehr sympathisch war mir, wie eigentlich immer, Edi, die gute Seele des Cafés. Auch als COVID ausbricht ist sie zur Stelle als es darum geht, das Café am Laufen zu halten.

Alles in allem ein sehr emotionaler Band in dem die Auswirkungen der Pandemie deutlich zu spüren sind. Einige der Protagonist:innen wollte ich hin und wieder gerne schütteln und Charaktere wie Hannahs Freundin Brigid sind mir hingegen richtig abgegangen. Von ihr hoffe ich, in den folgenden Bänden wieder mehr zu erfahren.

Die allgemeine Stimmung war, im Gegensatz zu den vorhergehenden Bänden, eher angespannt, und besonders Andy wollte ich hin und wieder gerne schütteln. Daher gibt es für diesen Band diesmal einen „glatten Dreier“.

Toll fand ich, wie Ann E. Hacker die Stimmung zu Beginn der Pandemie eingefangen hat: die Unsicherheit, wie man sich zu verhalten hatte, das ständige und damals sehr ungewöhnliche Präsentsein von Masken im Alltag und die Auswirkungen der Einschränkungen auf das öffentliche Leben. Besonders die Probleme der kleinen Geschäfte und des Einzelhandels wurden toll beleuchtet und anschaulich dargestellt. Außerdem war es interessant, mal in einem Buch über diese Zeit zu lesen.

Ich freue mich schon darauf zu lesen, wie es mit Hannah und Andy, Hubert von Waldhausen, Brigid und all den anderen lieb gewonnenen Protagonist:innen im nächsten Band – bzw. den nächsten Bänden – weiter geht.

Klappentext: Auch wenn Hannah gerade nicht weiß, ob sie noch eine Beziehung mit Andy hat, beginnt sie das Jahr 2020 positiv gestimmt. Das Café ist beliebt und läuft bestens. Doch dann taucht ein Virus auf und bringt die Welt vollkommen durcheinander. Alle Läden müssen schließen, die Menschen Abstand halten. Hannahs Freunde in der Blumengasse halten auch diesmal zusammen und gründen einen Lieferservice.

Während Hannah um Andy kämpft, drohen auch andere Beziehungen zu zerbrechen. Und immer wieder lernen die Beteiligten: Miteinander reden kann durchaus nützlich sein!

2 Gedanken zu „Café Hannah (5) Wir müssen reden (Rezension)“

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