Allgemein, Historischer Roman, Rezensionen

Eine Handvoll Würfelzucker (Rezension)

Titel: Eine Handvoll Würfelzucker
Autor: Anett Klose
366 Seiten
ET: 23.10.2021
Genre: historischer Roman

Bewertung: 5 von 5.

Erschienen im Selbstverlag bei BoD – Books on Demand

Rezensionsexemplar

Vor Kurzem konnte ich Anett Kloses neuestes Buch Eine Handvoll Würfelzucker lesen, in dem sie sich mit ihrer eigenen Familiengeschichte und dem Leben ihrer Großeltern und ihres Vaters befasst. Entstanden ist ein feinfühliger Roman über das Leben eines jungen Paares, dass trotz Krieg, Trennung, Angst und Entbehrungen zueinander hält und über das Leben eines jungen Burschen, der lange Zeit ohne Vater aufwachsen muss.

Das Buch spielt auf mehreren Zeitebenen: Die Rahmenhandlung findet 2019 statt, als einer der Protagonisten, Heiner, am Dachboden seiner Schwester alte Briefe seiner Mutter Elsa findet. Die zweite Zeitebene ist in den 30er- und 40er-Jahren angesiedelt, als sich die zwei anderen Protagonisten, Elsa und Paul, kennen und lieben lernen und ihre Beziehung während des bald ausbrechenden Krieges von Trennung und Sehnsucht geprägt ist.

Das Buch ist sehr emotional und es spiegeln sich diverse Emotionen wider, die man während des Lesens selbst erfährt: Verzweiflung und Angst, um den Vater, den Ehemann, um die Kinder und die Frau daheim. Geht es ihnen gut? Sind sie am Leben? Unverletzt? Haben sie genug zu essen? Hoffnung auf ein Ende des Krieges, auf die Heimkehr des Vaters und Ehemannes, Hoffnung, bald die Familie wieder in die Arme schließen zu können. Liebe, die Liebe zwischen Elsa und Paul, sowie zu den Kindern und anderen Verwandten, Freunden und Kameraden ist in diesem Buch besonders gut vermittelt worden. Trotz der furchtbaren Zeit, in der die Handlung spielt, spürt man immer die Liebe zwischen den Protagonisten. Spannung und Neugierde, wie die Geschichte von Elsa und Paul weiter geht spürt man als Leser, aber auch in der Rahmenhandlung, in den Gesprächen zwischen Heiner und seiner Familie.

Eine Handvoll Würfelzucker war unglaublich schön zu lesen, Anett Klose punktet mit klarer Sprache und einem flüssigen Handlungsverlauf, sie schafft es, Fakt und Fiktion so miteinander zu verflechten, dass man das Gefühl hat, mit Elsa die Kinder groß zu ziehen, mit Paul zu bangen und mit allen mit zu lieben und zu hoffen.

Dank detaillierter Beschreibungen kann man sich in jede Szene – egal ob 2019 oder 1930 bis 1945 sofort einfühlen, sowohl die Beschreibungen der Orte als auch der Stimmung sind der Autorin außerordentlich gut gelungen.

Und was es mit dem Würfelzucker auf sich hat? Ich hatte die Chance ein Interview mit Anett Klose zu führen, in dem sie mir gesagt hat:

Der Würfelzucker steht im Buch und im Leben der Protagonisten als Symbol. Und zwar als Symbol für Genügsamkeit und als Symbol für die Glückseligkeit, die man in einer ganz ganz kleinen Geste, also auch in einem kleinen Stück Würfelzucker, finden kann.

Unglaublich beeindruckend fand ich, wie die Autorin es schafft, in einer Erzählung, die zu so einer schlimmen Zeit spielt, immer wieder schöne, liebevolle und auch lustige Momente herauszuarbeiten und so ein Bild über eine Familie voller Liebe zu malen.

Fazit: Eine Handvoll Würfelzucker war unglaublich schön zu lesen. Die Geschichte ist sehr emotional und der Autorin ist es geglückt, diese Emotionen wunderbar herauszuarbeiten: Man spürt die Verzweiflung, die Angst und Hilflosigkeit, aber auch die Hoffnung und die grenzenlose Liebe, die die Familie verbindet und die ihnen hilft, diese schweren Jahre zu überstehen. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Außerdem durfte ich ein Interview mit Anett Klose führen. Was sie zu ihrem neuen Buch, Selfpublishing und dem Autorenleben zu sagen hat, lest ihr auf meinem Blog. Hier gibt’s den ersten Teil des Interviews.

Klappentext:

Ein glückliches, junges Paar, getrennt durch Krieg und Gefangenschaft. Berührende Briefe voller Sehnsucht und Zuversicht, Zweifel am geliebten Mann, schmerzliches Vermissen des Vaters
und Glück in einer kleinen Geste – eine Geschichte voll berührender Momente.

Die scheue Elsa findet im eloquenten Paul ihren Seelenverwandten. Im Vogtland wachsen ihre zarten Bande zu einer starken Liebe heran, doch ihnen bleibt kaum Zeit mit ihrem Söhnchen, bevor Krieg und Gefangenschaft die Familie auseinanderreißen. Der kleine Heiner träumt jahrelang davon, endlich mit dem Vater Drachen steigen zu lassen, und Würfelzucker bleibt für ihn der Inbegriff von Glückseligkeit.

Unter welchen Umständen existieren Liebende in dieser Zeit? Wie erlebt und überlebt man Lager, Mangel und Verzicht – im Nachkriegsdeutschland und in der russischen Steppe? Wie verändert Distanz die Menschen, die mit ihr leben müssen?

Fragen, auf die diese wahre Familiengeschichte Antworten sucht.

Mehr zu Anett Klose findet ihr auf anett-klose.de.

2 Gedanken zu „Eine Handvoll Würfelzucker (Rezension)“

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