Im Zuge meines Schwerpunkts zum Thema Selfpublishing habe ich den Autor und Selfpublisher David Pawn interviewt, dessen süßes Buch Die Märchenhochzeit fällt aus ich vor einigen Wochen gelesen habe. Der erste Teil unseres Interviews handelt vor allem von seinem aktuellen Buch und weiteren Schreibprojekten. Im heutigen Beitrag geht es ums Selfpublishing. Mehr zu David Pawn und seinen Büchern findet ihr auf seiner Website, auf Facebook und Instagram. Und nun: viel Spaß beim Lesen 🙂
Lieber David, zu Beginn interessiert mich, wie du eigentlich Autor geworden bist und: Wolltest du schon immer Schriftsteller werden?
Ich kann nicht sagen, dass ich Autor geworden bin, so wie man Dachdecker oder Industriekaufmann wird. Ich habe irgendwann mit zehn angefangen, erste Geschichten zu schreiben. Und dann wieder mal ein paar Jahre nicht, um dann mit neuem Elan und besserer Schreibe weiterzumachen. So um 1990 herum war ich naiv genug, wirklich Schriftsteller werden zu wollen, aber die Ablehnungen haben mich stark demotiviert. So richtig als Selfpublisher bin ich 2013 nach dreiundzwanzig Jahren Schreibabstinenz wieder eingestiegen. Ich wollte einfach noch einmal probieren, ob es Leute gibt, denen gefällt, was ich schreibe.
Wie schreibst du deine Bücher? Plottest du, schreibst du einfach drauf los oder machst du es ganz anders?
Die Frage habe ich mal so beantwortet: Ohne Plot in einem Zug. Aber inzwischen fahre ich nicht mehr täglich zwei Stunden Bahn, daher gilt der zweite Teil nicht mehr. Ich schreibe meist drauflos, wobei ich kapitelweise Vorstellungen davon habe, was passieren soll. Erzählungen habe ich meist komplett im Kopf, ehe ich beginne – also die wesentlichen Eckpunkte, nicht jeden Satz. Und da ich von der kürzeren Prosa komme, bestehen meine Romane im Grunde aus lauter einzelnen Erzählungen.
Du hast bereits 18 Selfpublishing-Titel und vier Verlagstitel herausgebracht – was sind für die die Vorteile bzw. Nachteile dieser beiden Wege der Veröffentlichung?
Da die Verlagstitel in Kleinverlagen erschienen sind, ist der Unterschied marginal. Ich muss mich da etwas weniger kümmern. Bei Selfpublishing ist man eben in allem auf sich gestellt. Im Grunde ist man sein eigener Verlag und muss denken und handeln wie ein Verleger. Das ist für mich nicht einfach.
Welche Herausforderungen sind dir als Selfpublisher begegnet?
Oh, alle, die auch die anderen kennen: Wie bekomme ich günstig ein Cover, ein Lektorat? Wie mache ich Werbung? Welche Vertriebswege soll ich wählen? Wie komme ich zu Messeauftritten? Und zu guter Letzt: Warum tue ich mir das an?
Verstehe 😀 Viele Fragen, die wahrscheinlich jedeR für sich selbst beantworten muss. Was war denn bisher dein schönster Moment in Bezug auf deine Arbeit als Autor und/oder Selfpublisher?
Da kann ich keinen einzelnen als schönsten Benennen. Aber es ist einfach toll, wenn Lesern das eigene Buch gefällt und sie es aussprechen. Sicherlich sind positive Rezis gut und wichtig, aber wenn auf einer Messe jemand an den Stand tritt und sagt: Ich habe voriges Jahr Band 1 Ihrer Reihe gekauft und jetzt will ich mehr. Oder: Ich war gerade bei Ihrer Lesung, geben Sie mir mal das Buch. Ja, das ist sehr angenehm.
Das klingt wirklich, als wärst du Autor aus vollem Herzen! Ich freue mich sehr, dass ich dich jetzt zweimal auf meinem Blog zu Gast haben durfte. Unser erstes Interview findet ihr im Bereich „Interviews & Events“ auf meinem Blog, genauso wie meine Rezension von Davids Buch Die Märchenhochzeit fällt aus. Lieber David, danke für unser spannendes Interview!

2 Gedanken zu „Selfpublishing – Ein Interview mit David Pawn“