Nach Flockenkuss und Zitronengelb habe ich mittlerweile mein drittes Buch von Stefanie Brunswick gelesen: South Wind ist der Start einer Dilogie, die Großteils in Neuseeland spielt und die mit tollen Landschaftsbeschreibungen und sympatischen ProtagonistInnen besticht. Nun konnte ich wieder ein Interview mit der in England lebenden Autorin führen, die auf Instagram für ihre schönen Geschichten hoch gelobt wird.
Liebe Stefanie, 2022 läuft gut: Du hast jetzt innerhalb eines Monats zwei Bücher veröffentlicht – Ende September den Neuseeland-Roman South Wind und Ende Oktober den zweiten Teil, North Wind. Wie hast du es organisiert, zwei Bücher fast gleichzeitig zu veröffentlichen?
Ähm … wie habe ich das organisiert? Es war ein wenig chaotisch, um es vorsichtig auszudrücken. Die Veröffentlichung von „South Wind“ war noch einigermaßen okay, aber „North Wind“ kam nur vier Wochen später. Das hat mich schon ein bisschen ins Wanken gebracht. Als ich beim ersten Roman in die „heiße Phase“ für die Veröffentlichung ging (etwa 4 Wochen vor Erscheinungstermin), war der zweite noch nicht mal aus der finalen Lektoratsrunde zurück. Ich habe das Erscheinungsdatum für den zweiten Roman über den Daumen geschätzt und hart gearbeitet, um es zu schaffen. Die kurze Zeit zwischen den Veröffentlichungen wollte ich unbedingt einhalten, aus Angst, der Leser könnte das Interesse verlieren.
Am Ende hat aber alles geklappt. Puh!
Erzähl doch kurz, worum es im ersten Teil deiner Dilogie, South Wind, geht.
Lilly reist mit ihrer besten Freundin Jasmin für ein paar Wochen durch Neuseelands Südinsel. Vier Wochen Pause vom normalen Leben, in dem sie sich momentan ein bisschen orientierungslos bewegt. Ihr Langzeitfreund hat sie vor wenigen Monaten verlassen und beruflich fühlt sie sich auch nicht ganz wohl.
In Neuseeland tingeln die beiden Mädels im Campervan durch das Land. Der Urlaub nimmt eine unverhoffte Richtung an, als sie die Brüder Rory und Finn kennenlernen. Jasmin ist sofort Hals über Kopf in Rory verliebt. Finn und Lilly beschnuppern sich erstmal. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, wissen aber, dass sie mit ihren Lebensvorstellungen und Werten überhaupt nicht zueinander passen. Sie müssen sich überlegen, was sie wollen. Ein Flirt oder mehr?
Warum hast du Neuseeland als Kulisse für deine Geschichte gewählt?
Bisher habe ich in allen meinen Romanen Orte in die Geschichte einfließen lassen. Orte, an denen ich schon mal war und die mir sehr gut gefallen haben. Neuseeland mit seiner atemberaubenden Natur und Vielfalt hat sich da wunderbar angeboten.
Was hat es mit den Titeln – North Wind und South Wind – auf sich?
„South Wind“ spielt auf der Südinsel und „North Wind“ spielt auf der Nordinsel.
Die Anziehung zwischen Lilly und Finn ist in South Wind von Beginn an spürbar, aber ihre Beziehung etwas holprig. Inwieweit, denkst du, ergänzen sich die beiden?
Beide befinden sich an Weggabelungen ihres Lebens.
Lilly versucht nach der Trennung von ihrem Exfreund wieder Fuß zu fassen und weiß tief im Inneren, dass sie etwas an ihrem Leben ändern möchte.
Finn muss damit klarkommen, dass sein Zwilling Rory wegbrechen möchte, um seinen eigenen Weg zu gehen. Obwohl Finn in „South Wind“ noch ganz am Anfang seiner Entwicklung steht und oft egoistisch wirkt, ist er ein wichtiger Wegweiser für Lilly. Er ermuntert sie, ihrem Herzen zu folgen.
Auf der anderen Seite fühlt er sich bei Lilly wohl, weil er das Gefühl hat, sein zu können, wie er ist.
In South Wind läuft es für Lillys Freundin Jasmin in Liebesdingen eindeutig besser – erfahren wir in North Wind auch ein wenig mehr über Jasmin und Rory?
Die beiden sind auf jeden Fall wieder dabei und haben ihre eigenen Probleme. Aber sie bleiben Nebencharaktere.
Was erwartet die vier (Lilly, Finn, Jasmin und Rory) in North Wind?
Ich verrate jetzt einfach mal, dass Jasmin und Rory die Geschwindigkeit, in der sie ihre Beziehung bisher vorangetrieben haben, beibehalten. Lilly und Finn gehen es etwas langsamer an. Sie wachsen und lernen. Ein Schicksalsschlag steht ihnen auch bevor. Beide entwickeln sich durch diese Dinge … und mal sehen, was dabei herauskommt.
Hast du eine Lieblingsstelle in South Wind bzw. in North Wind?
Bei „South Wind“ liebe ich das Kapitel mit den Robben bei Ohau Waterfalls. Und bei „North Wind“ mag ich das Kapitel im Norden bei Cape Reinga so gerne.
Wie viel von dir selbst steckt in deinen Protagonistinnen Lilly und Jasmin?
Ich bin in jedem Fall eher wie Lilly. Ich denke über meine Optionen nach, bin reservierter und habe mich noch nie von null auf hundert verliebt wie Jasmin. Jasmin ist frecher und taffer. Vielleicht wäre ich gerne mehr wie sie.
Was steht momentan auf deiner Agenda? Aus einem deiner letzten Instagram-Posts schließe ich, dass dein nächstes Buch an einer Küste spielt – kannst du uns dazu schon mehr verraten?
Genau, ich schreibe an einer Geschichte, die an Englands Südküste spielt. Die letzten beiden Bücher waren Reiseromane, daher will ich das Thema mal weglassen. Nach dem ganzen Veröffentlichungsstress ist das Schreiben immer wie eine Oase.
Danke für das schöne Interview und den Einblick, den du in deine Bücher und das Schreiben gewährt hast! Ich bin schon gespannt auf North Wind!
Mehr über Stefanie Brunswick erfahrt ihr auf Instagram, auf ihrer Homepage und auf Facebook. Außerdem findet ihr auf meinem Blog noch zwei weitere Interviews mit Steffi (und natürlich auch viele andere schöne Interviews). Viel Spaß beim Stöbern.
Ein Gedanke zu „Das Schreiben ist wie eine Oase: Interview mit Steffi Brunswick zu ihren Romanen South Wind und North Wind“