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5 Fragen – 5 Antworten – mit Haike Hausdorf

Heute startet mein neues Mini-Interview-Format Fünf Fragen – Fünf Antworten, in dem ich in Zukunft auch Kurzinterviews mit Autor:innen und buchigen Menschen führen will. Die Autorin Haike Hausdorf macht den Anfang – und es geht um ihre neue Novelle Be my Valentine – seid gespannt…

Ich habe von Haike Hausdorf bereits Die Geister der Weihnacht gehen in Rente und Schneemann mit Herz gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben und die ich auch auf meinem Blog rezensiert habe 🙂 Mit ihren witzigen, gefühlvollen Geschichten fühle ich mich in ihren Büchern immer serh wohl. Nun ist ihr neuestes Werk Be my Valentine erschienen.

Warum hast du den Valentinstag als Setting deiner neuen Novelle gewählt?

Um ehrlich zu sein, habe ich das gar nicht. Ihre Entstehungsgeschichte ist eher ungewöhnlich.

Im Sommer 2022 schickte mir meine Literaturagentin sechs unterschiedliche Coverentwürfe, zu denen ich mir etwas überlegen sollte. Das war insgesamt eine sehr spannende Aktion, da die Cover gewöhnlich NACH den Manuskripten und anhand der geschriebenen Geschichten entstehen. In diesem Fall sollte ich mich jedoch von den Entwürfen zu verschiedenen Novellen inspirieren lassen. Darunter war auch das Cover von „Be My Valentine“ samt Titel.

Ich wählte sofort meine beiden Favoriten unter den sechs Cover-Vorschlägen aus und lehnte die anderen vier zunächst ab. Aber meine Agentin wollte, dass ich alle sechs bearbeite.

Da ich persönlich mit dem Valentinstag nichts anfangen kann und mein Mann und ich nur unsere Jahres- und Hochzeitstage feiern, hatte ich anfangs wenig Interesse an diesem Projekt. Meine Agentin schlug jedoch vor, eine Geschichte über jemanden zu schreiben, der den Valentinstag ebenfalls nicht mag.

Erstaunlich schnell hatte ich daraufhin die Idee zu „Be My Valentine“. Beim Schreiben bekam ich richtig Spaß an der Geschichte und werde bald – Achtung: Spoiler! – sogar noch eine zweite Valentinstags-Geschichte schreiben. Inzwischen bin ich froh, mich auf dieses Projekt eingelassen zu haben und die positiven Rückmeldungen der bisherigen Leser freuen mich sehr.

Wie ist es, eine Kurzgeschichte zu schreiben (im Gegensatz zu einem Roman z.B.)?

Eine klassische Kurzgeschichte ist meist viel kürzer. „Be My Valentine“ wird deshalb auch als Novelle eingeordnet, also als Kurz-Roman.

In der Vergangenheit habe ich mehrfach Kurzgeschichten geschrieben und auch schon verschieden lange Romane. Den Mittelweg habe 2021/22 erstmals ausprobiert, als ich eine Sherlock-Holmes-Pastiche verfasst habe. Diese humorvolle Valentinstags-Romance ist somit meine zweite Novelle und ich muss sagen, das Entwickeln und Schreiben hat viel Spaß gemacht.

Die Länge einer Novelle gefällt mir generell sehr gut, denn man hat genug Raum, um eine Geschichte mit mehreren Wendungen auszuarbeiten, ist aber nicht in Gefahr, Längen einzubauen. Die Novelle ist damit ein sehr attraktives Format sowohl für Leser als auch für Autoren, finde ich.

Außerdem bietet eine Novelle die Möglichkeit noch ein paar Nebencharaktere zu erschaffen, wie z.B. das Team von der Werbeagentur, Vickys beste Freundin Angelina und die süße kleine Elli, die allesamt zusätzlichen Humor in die Geschichte bringen. Eine klassische Kurzgeschichte besteht dagegen meist aus sehr wenigen Protagonisten.

Warum, glaubst du, liegen Liebe und Hass so nah beieinander?

Beides sind sehr starke Gefühle, bei denen einem die andere Person keineswegs gleichgültig ist. Da gibt es schon gewisse Parallelen.

Im Fall von meinen beiden Protagonisten würde ich allerdings nicht von Hass sprechen.

Julian verhält sich Vicky gegenüber anfangs professionell und neutral. Vicky ist ihr Drehpartner dagegen schlicht unsympathisch. Das hat aber auch damit zu tun, dass sie ihn völlig falsch einschätzt und sich ein bisschen in diese Abneigung hineinsteigert. Julian reagiert darauf verständlicherweise enttäuscht und gekränkt, weil sie ihn so harsch abfertigt.

Die Weisheit der kleinen Elli war super! Warum, glaubst du, sehen Kinder Dinge manchmal viel klarer, als Erwachsene?

Ich denke, Kinder gehen oft vorbehaltloser und objektiver an Situationen heran. Elli spürt intuitiv, dass die Erwachsenen in ihrem Umfeld aus verschiedenen Gründen unglücklich sind. Und direkt, wie jüngere Kinder oft sind, fragt sie einfach frei heraus, was ihnen auf der Seele brennt.

Mit der ziemlich ungenauen Antwort von Viktoria, sie habe „etwas vermasselt“, kann Elli zunächst allerdings gar nichts anfangen. Als Vicky ihr dann erklärt, dass es bedeutet, dass sie etwas nicht hinbekommen habe, womit sie die romantischen Dreharbeiten mit Julian meint, zieht Elli die kindgerechte Konsequenz, dass Vicky einfach üben müsse. Eigentlich logisch – schließlich werden Kinder auch oft angehalten, Dinge zu üben.

Wie hast du deine zwei Hauptcharaktere, Vicky und Julian, „gefunden“?

Sie sind aus der Überlegung heraus entstanden, dass sich zwei Menschen nach einigen Anfangsschwierigkeiten am Valentinstag verlieben, wobei mindestens einer der beiden diesen Tag nicht mag.

Diesen Part habe ich Vicky auf den Leib geschrieben. Sie ist in der Endphase ihres Studiums und dadurch ziemlich im Stress, hat keinen Freund und ist deshalb vom Tag der Liebenden relativ genervt.

Julian bekommt das indirekt zu spüren, weil sie es nicht schafft, während der Dreharbeiten die geforderte knisternde Atmosphäre zu ihm aufzubauen, obwohl er sich alle Mühe gibt, dem Drehbuch gerecht zu werden. Dass sie sich erzwungenermaßen körperlich sehr nah sind, ist der Arbeit geschuldet und sorgt für ein Feuerwerk an Emotionen.

Wenn ihr mehr über Haike erfahren wollt, besucht doch ihre Website oder schaut auf ihrer Facebook– oder Instagram-Seite vorbei 🙂

Außerdem findet ihr hier meine Rezensionen ihrer Bücher:

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