Allgemein, Hot Topic: Selfpublishing

Selfpublishing kämpft noch immer mit vielen Vorurteilen – doch sind die berechtigt?

Befasst man sich ein wenig mit dem Thema Selfpublishing, kommen einem immer wieder Vorurteile unter – die ich als begeisterte SP-Leserin nicht unbedingt unterschreiben kann. Darum gehe ich heute auf einige dieser Vorurteile ein.

  • Vorurteil 1: Bei Selfpublishern fehlt einfach die Qualität.

Dieses Vorurteil ist mir schon oft untergekommen, weil offenbar viele der Meinung sind, ohne Verlag liest das Buch vor Veröffentlichung nur die Oma, der Onkel 4. Grades und der Hund durch und dass dann dadurch die Qualität leide. Die Art der Veröffentlichung sagt jedoch nichts über die Qualität eines Buches aus. Wichtig sind – neben einem Talent fürs Schreiben – auch gute Lektorate sowie Korrektorate. Und viele Selfpublisher:innen investieren ihr Geld eben genau in diese Dinge: qualitativ hochwertige Lektorate und Korrektorate, um eine gute Qualität ihrer Werke zu sichern und gegen die vielen Verlage und andere SPler bestehen zu können – oder sogar herauszustechen.

  • Vorurteil 2: Wer im Selfpublishing veröffentlicht, bei dem hat es für einen Verlag nicht gereicht.

Abgesehen davon, dass die Aufnahme in einen Verlag von vielen Dingen entschieden wird, wie auch Kapazitäten und andere Punkte, entscheiden sich viele Selfpublisher:innen ganz bewusst dazu, selbst zu veröffentlichen. Sie wollen ihre Bücher rundum selbst betreuen, selbst über Genre, Inhalt, Figuren, Cover, u.v.m. entscheiden und sich nicht nach einem Verlag richten müssen.

  • Vorurteil 3: Selfpublisher sind unsichtbar, weil sie eben keinen Verlag haben.

Natürlich übernimmt ein Verlag oftmals die Vermarktung eines Buchs, aber mit den sozialen Medien und Plattformen wie lovelybooks, storrie & Co. können Selfpublisher:innen heutzutage sehr gut ihre Leser:innen zelgruppenspezfisch erreichen. Und natürlich können sie eigene Marketingaktivitäten setzen, Newsletter schreiben, Werbung bei Amazon/Facebook/Instagram schalten, Websites erstellen, mit Blogger:innen zusammenarbeiten und vieles mehr – Selfpublisher:innen sind also längst nicht mehr zur Unsichtbarkeit verdammt.

  • Vorurteil 4: Selfpublishing behandelt Themen, die eh niemanden interessieren.

Ich persönlich finde, dass viele SP-Bücher zwar speziellere, nicht so breit gefächerte Themen behandeln, dafür aber Inhalte, die nicht schon 100 Mal aus jeder erdenklichen Perspektive beleuchtet wurden. Oft sind es Themen, die die Autor:innen selbst eben beschäftigen – dadurch haben die Bücher, meiner Meinung nach, mehr Seele und mir sind schon viele Inhalte untergekommen, die ich in Verlagsbüchern bisher nicht finden konnte. Ich persönlich habe schon tolle Protagonist:innen entdeckt, die mich zum Nachdenken gebracht haben, und Themen, über die ich davor noch nie gelesen habe.

  • Vorurteil 5: Selfpublishing ist für AutorInnen ein viel zu großer Aufwand.

Selbstverständlich muss man als Selfpublisher:in alles selbst organisieren und ggf. Kooperationspartner:innen für Cover usw. finden, jedoch kann man sich dann aussuchen, wen man gerne für das Cover oder Lektorat hätte und muss sich nicht auf Vorgaben vom Verlag verlassen. Zudem steht hinter jedem und jeder Selfpublisher:in der Wunsch, eine Geschichte so zu erzählen, wie er oder sie es möchte – ohne Einschränkungen und Vorgaben.

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