Allgemein, Hot Topic: Selfpublishing

Soziale Medien und Selfpublishing – mit spannenden Einblicken von Stefanie Brunswick

In Zukunft möchte ich mehr Bücher von SelfpublisherInnen lesen und hier auch Menschen zu Wort kommen lassen, die ihre eigenen Erfahrungen als Selfpublisher machen oder gemacht haben.

Ich habe die deutsche Autorin Stefanie Brunswick über Instagram kennengelernt, als sie einen Blogger-Aufruf zur Veröffentlichung ihres Romans Flockenkuss gestartet hat. Damals habe ich ihr Buch rezensiert und wir haben bereits ein Interview zu Flockenkuss und ihrem Leben als Autorin geführt.

Seitdem hat sich auf meinem Blog einiges getan und ich habe unter anderem beschlossen, einen Fokus auf das Thema Selfpublishing zu legen.

Für den heutigen Beitrag hat mir Steffi Brunswick zusätzlich zu meinen Recherchen einige Fragen übers Selfpublishing beantwortet.

Selfpublisher sind AutorInnen, die ihre Bücher selbstständig und ohne Verlag herausgeben und veröffentlichen. Sie wählen ihre Themen selbst, haben keinen Verlag, der ihnen beim Inhalt, Korrektorat, Coverdesign und vielem Weiteren unter die Arme greift. All das und vieles mehr erledigen Selfpublisher in Personalunion.

Als Selfpublisher schreibt man das Buch, kümmert sich um Design, Druck, Werbung, Lektorat, Korrektorat, Gestaltung des Einbandes, Format etc. Welche Tipps gibt es da? Steffi Brunswick meint dazu, ein Lektorat/Korrektorat zu haben, ist wichtig und das kann man kaum selber machen. Wenn man einen Roman nur für sich selbst schreibt, braucht man das nicht, aber wenn andere Leser die Geschichte genießen sollen, dann sollte man andere Leute an Bord holen.

Korrektorat und Lektorat

Die Aufgaben eines Lektors sind vielfältig und er arbeitet eng mit den Autoren zusammen. Lektoren befassen sich eingehend mit der Geschichte, decken Logikfehler auf oder weisen darauf hin, wenn eine Szene noch etwas Feinschliff braucht.

„Ein Korrektorat zieht die Fehler heraus, die man selbst nicht sieht. Wie in jeder anderen Arbeit, wird man als Autor irgendwann für den eigenen Text „textblind“,“ erzählt mir Steffi Brunswick. Daher ist es von großem Nutzen und eigentlich fast unumgänglich, ein Buch vor der Veröffentlichung in ein Lektorat/Korrektorat zu geben.

Covergestaltung

Ein anderes wichtiges Thema ist die Covergestaltung, schließlich ist das Cover oft das erste, was der potentielle Leser von einem Buch sieht. Viele Selfpublisher designen ihre Cover selbst, jedoch kann man sich hierfür genauso gut Hilfe von einem professionellen Coverdesigner holden. Das kommt auf das eigene Ermessen, ob man beispielsweise Fähigkeiten im Grafikdesign hat, oder eben nicht. Allerdings gibt es natürlich viele GrafikerInnen, mit denen man für das gewünschte Cover zusammenarbeiten kann.

Ein Buch drucken lassen

Für den Druck eines Buches gibt es für Selfpublisher inzwischen viele Möglichkeiten. Natürlich kann man sein Buch selbst drucken, Steffi Brunswick hat sich dazu aber an BoD (Books on Demand) gewandt, inzwischen gibt es aber viele verschiedene Anbieter, bei denen man auch in kleiner Stückzahl Bücher drucken lassen kann. Das ist vor allem praktisch, wenn man Bücher eben auf Nachfrage drucken lassen möchte. Bei diesen Anbietern funktioniert der Prozess klar strukturiert: „Schritt für Schritt macht man alle Angaben zum Buch. Wie viele Seiten … Genre … Preis … usw. Dann lädt man das Manuskript hoch und schon geht‘s los.“ (Stefanie Brunswick) Auch bei KDP von Amazon kann man einfach seine Angaben machen und schon ist das Buch online.

Und wie sieht es mit Werbung aus?

Natürlich muss man ein Buch auch bewerben, damit die potentiellen Leser überhaupt wissen, dass neuer Lesestoff am Buchhimmel erschienen ist. Doch wo, wie, über welche Kanäle? „Die Werbung ist der Teil, den ich nicht so einfach finde. Es gibt unzählige Methoden, sein Buch zu bewerben, vor allem wenn man Geld dafür ausgeben will. Man kann den Roman in Newslettern unterbringen, man kann Werbung bei Amazon oder Facebook/Instagram schalten, man kann das Buch auf buchigen Websiten unterbringen. Wichtig ist, dass man sich ein Budget setzt, sonst ist dieses Fass bodenlos“, erzählt mir Steffi Brunswick.

Doch die persönliche Art der Werbung macht ihr am meisten Spaß! Zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Buchbloggern: der Austausch, die Kreativität. Auch kleine kreative Einblicke ins Buch, wie Textschnipsel, sind ein toller Weg, dem Leser schon einen Vorgeschmack zu geben, ohne zu viel von der Story zu verraten.

Auch Newsletter sind eine gute Idee, um den Leser über Aktuelles am Laufenden zu halten und beispielsweise schon vor der Veröffentlichung über neue Bücher zu berichten.

„Das gibt mir die Gelegenheit, mit den Lesern zu kommunizieren, die andere Bücher von mir mochten und mir ihr Feedback gegeben haben. Der Austausch ist toll. Das macht großen Spaß und ist tatsächlich auch eine Form von Werbung.“


Gibt es rechtliche Dinge zu beachten, wenn man ein Buch schreibt und
veröffentlicht? Muss man da beispielsweise ein Gewerbe anmelden?

Wenn man anfängt, mit einem Buch Geld zu verdienen, muss man dieses Einkommen versteuern.

Natürlich sind als Selfpublisher andere Dinge rechtlich relevant, als als Verlagsautor, allerdings sollte man natürlich in jedem Fall im Vorhinein überlegen, was einem als Autor wichtig ist und welche Einschränkungen und Möglichkeiten es jeweils (als Selfpublisher oder Verlagsautor) gibt.

Was sonst noch interessant ist:

Im Selfpublishing steckt viel Arbeit, Geld, Nerven, Durchhaltevermögen, Risikobereitschaft. Das ist nicht für jeden etwas, jedoch war es die richtige Entscheidung für Steffi Brunswick. Da sich der Markt ständig verändert, und man sich selbst natürlich auch, kann man wahrscheinlich nie das eine oder das andere gänzlich ausschließen. Vielleicht arbeitet man einmal gerne mit einem Verlag zusammen? Vielleicht möchte man es mal als Selfpublisher in Eigenregie wagen?

Und nun noch ein paar abschließende Worte von Steffi Brunswick:

„Ehrlich und vom Herzen: Selfpublishing ist bestimmt nicht für Jedermann. Es stecken viel Arbeit, Geld, Nerven und auch Risikobereitschaft dahinter. Aber die Freiheit ist grenzenlos. […] So lange es für mich funktioniert, werde ich wohl beim Selfpublishing bleiben 😊.“

Mehr zu Stefanie Brunswick und ihren Büchern findet ihr auf stefaniebrunswick.com und auf Instagram und Facebook.

6 Gedanken zu „Soziale Medien und Selfpublishing – mit spannenden Einblicken von Stefanie Brunswick“

  1. Ich bin der Autorin gleich mal auf Facebook gefolgt, Instagram hab ich ja (noch?) nicht. Finde es immer sehr interessant zu hören, wie andere das machen. Vielen Dank für die Einblicke!
    LG, Tala

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    1. Hi Tala, freut mich voll, dass dir der Beitrag gefällt – ich denke, bei sozialen Medien ist es auch gar nicht möglich, ALLE Plattformen zu haben und die auch ständig zu bespielen. Aber es ist sicher cool, sich welche rauszusuchen, und dort präsent zu sein 🙂
      LG, Sophie

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